Historischer Liebesroman – Sommernächte in St. James
#1 Bestseller der Regency Liebesromane

Was er berührt, verdirbt.
Wen er anschaut, der ist verloren.
Helen sieht nur einen Ausweg, der ungewollten Ehe zu entgehen, die ihr Vater für sie plant: Ihre Reputation muss zerstört werden, damit kein Mann von Selbstachtung sie als seine Ehefrau akzeptiert, egal wie groß ihre Mitgift ist. Ein Kuss von einem übel beleumundeten Mann in aller Öffentlichkeit, und sie wäre frei!
Doch wer würde ein Mauerblümchen wie sie wohl küssen?
Ausgerechnet Rawden Seymour, der Duke of Lancaster, den man den »schwarzen Duke« nennt, bietet Lady Helen seine Hilfe an. Er ist reich und vor allem skrupellos genug, um sich nicht darum zu scheren, was man über ihn flüstert.
Doch jede Hilfe – und erst recht die des schwarzen Dukes – hat ihren Preis…
Aufregend – prickelnd – unerhört spannend. Im neuen Regency-Liebesroman von Emmi West dreht sich alles um eine zweite Chance für eine große Liebe. Ein Mauerblümchen und der schwarze Duke – kann das gut gehen?
Erhältlich auf Amazon. Kindle | Taschenbuch
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“Wieder ein Meisterwerk.”
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“Wow! Ich liebe die historischen Geschichten aus der Feder von Emmi West.
Und dieses hier ist ein ganz besonderes Exemplar. Diesmal mit deutlich mehr Nähe und Knistern, aber ohne ins Übertriebene zu gehen.”
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“…auch mit diesem Roman ist es Emmi West wieder einmal gelungen, mich komplett zu verzaubern.”
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“Ich habe diese tolle Buch förmlich verschlungen.”
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“Ich habe es nicht weglegen können, so faszinierend war es.”
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“Es war spannend, geheimnisvoll und aufregend. Ich mag etwas düstere Charaktere die aber doch verletzlich sind.”
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“Immer wenn ich ein Buch von Emmi West gelesen habe, denke ich, das ist jetzt dein Favorit. Doch was passiert jedes mal? Es erscheint ein neues Buch und es begeistert mich noch mehr. Gerade wieder geschehen. Zart-sexy, spannend und flüssig geschrieben.”
Leseprobe:
Ohne es zu merken, war Helen aufgestanden und hatte sich dem Tor genähert, bis sie direkt davor stand. Ihre Finger umklammerten die rostigen Eisenstäbe.
Was tat sie nur?
Nicht auszudenken, wenn Papa auf die Idee kam, einen Diener nach ihr zu schicken, der sie am Eingang zum Grundstück jenes Mannes »herumlungern« sah. Dies wäre Vaters Wortwahl, nicht ihre, nichtsdestotrotz käme eine Entdeckung einer Katastrophe gleich. Man nannte ihn, ihren verhassten Nachbarn, nicht umsonst den »schwarzen Duke«, denn sein Herz war so düster wie sein Ruf. Rawden Seymour, der Duke of Lancaster, war der einzige unverheiratete Adelige seines Ranges, von dem die Mütter ihre Töchter fernhielten, statt sie ihm vor die Füße zu schubsen, damit er Notiz von ihnen nahm.
Eine Minute in seiner Gegenwart, und der Ruf einer jeden Frau war auf alle Zeiten ruiniert. Das hatte sie zumindest gehört.
Alles, was in seine Nähe geriet, was er berührte, verdarb.
Sie selbst war das beste Beispiel für die Wahrheit dieser Behauptung. Helen hatte Glück im Unglück gehabt, doch damals hatte es sich nicht so angefühlt, als wäre sie dem Teufel in letzter Sekunde entwischt. Und heute … Diesmal gelang es ihr nicht, die Tränen rechtzeitig herunterzuschlucken. Verflixt, nimm dich zusammen! Sie wischte die salzige Flüssigkeit mit ihrem Ärmel fort, aber die Tränen wollten partout nicht aufhören zu tropfen. Jetzt fielen sie schon auf die eng beschriebenen Seiten ihres Tagebuchs und verschmierten die eben aufs Papier geworfenen Buchstaben. »… ruiniert«, las Helen das letzte Wort und sah, dass sich das Papier, das sich überall dort, wo ihren Tränen es benetzten, unschön wellte.
Ihr stockte der Atem.
Ruin. Ein irreparabel geschädigter Ruf. Die Idee war einfach, aber brillant.
Der Bleistift flog nur so über die Seiten, als Helen bemerkte, dass die fünf Minuten Alleinsein, die sie sich zugestanden hatte, schon lange vorbei waren. Die Nachmittagssonne stand tief und es war sehr viel später, als sie gedacht hatte. Hastig erhob sie sich und legte Buch und Stift neben sich auf die Bank, um verräterische Schmutzspuren von ihren Röcken zu klopfen. Helens Beine, die durch das lange Sitzen mit angezogenen Knien ein wenig steif waren, gaben nach und sie knickte ein. Nicht genug, dass sie zu Boden gefallen wäre, aber doch ausreichend, dass sie taumelte.
Das Nächste, was sie spürte, waren zwei Hände, die sie um die Taille fassten und hochhoben. Hitze, die von einem eindeutig männlichen Körper ausging, umfing sie. Ihre Augen waren auf einer Höhe mit juwelenbesetzten Knöpfen, als der dezente Geruch eines teuren Duftwassers sie einhüllte. Ihr Herz wusste Bescheid, bevor ihre Augen das Wissen bestätigten: Er war es. Helen hob den Kopf und öffnete den Mund, vielleicht um zu protestieren, vielleicht auch nicht, aber es spielte keine Rolle, was sie dachte, denn alles ihren Verstand Betreffende wurde ausgelöscht, als er den Kopf senkte und sein Atem ihre Lippen streifte.
***
Es war sein Instinkt, der ihn zupacken ließ, um Helen vor einem Sturz zu bewahren. Was Rawden jedoch dazu bewog, sie zu sich heranzuziehen und seinen Mund dem ihren zu nähern, wusste er nicht. Für den Bruchteil einer Sekunde, vielleicht auch länger, war Rawdens Verstand wie ausgeschaltet. Sie zu berühren, ihr nach oben geneigtes Gesicht mit den halb bang, halb erwartungsvoll geöffneten Augen zu sehen, ließ keinen klaren Gedanken zu. Ihr verheißungsvoller Mund mit den vollen Lippen war zum Küssen nahe.
Triumph ließ sein Herz höher schlagen. Wie lange ist es her?
In dieser Sekunde war es ihm egal, dass man sie sehen konnte. Alles, was zählte, waren der Moment und das Gefühl ihres biegsamen, schlanken Körpers unter seinen Händen, ebenso wie die Erkenntnis, dass Helen ihn nicht vergessen hatte. Jeder ihrer schweren Atemzüge, die ihre vollen Brüste gegen seine Hemdbrust pressten und ihre Aufregung preisgaben, war ihm eine persönliche Genugtuung.
Sie gehört mir. Immer noch.
Erst als ihm das Zittern ihres Körpers verriet, dass auch sie diese Wahrheit erkannte, ließ er sie los. Ihre hochroten Wangen und das panische Pochen ihres Pulsschlags in der zarten Mulde zwischen ihren Schlüsselbeinen sagte ihm alles, was es zu wissen gab. Mit weit aufgerissenen Augen und immer noch einladend geöffneten Lippen starrte sie ihn einen kurzen Moment lang an, bevor ihr Gesicht bleich wurde wie eines seiner frisch gebügelten Hemden und sie sich sekundenlang die Hand vor den Mund schlug.
»Was … erlauben Sie sich!« Atemlos hervorgestoßen, vermittelte ihr Tonfall keineswegs die Empörung, die ihre Worte beinhalteten. Doch das förmliche Sie hatte die gleiche Wirkung auf ihn wie ein Guss eiskalten Wassers. Das Hochgefühl verebbte. Ohne die wilde Freude, die durch seine Adern floss, hatte auch der Triumph einen schalen Beigeschmack. Ja, für die Dauer von ein paar Herzschlägen hatte sie ihn ebenso begehrt wie er sie, aber nun, mit der Distanz von Fremden, war davon nichts mehr zu spüren. Der Abscheu in ihren Augen brannte wie griechisches Feuer zwischen ihnen, unlöschbar und verzehrend.
»Was ich mir erlaube? Dich vor einer Verletzung zu bewahren, Helen.« Es war seine volle Absicht, sie beim Vornamen zu nennen. »Oder wäre es dir lieber gewesen, ich hätte dich zu Boden stürzen lassen?« Er bemerkte, wie sie einen Schritt zurückwich, und hob die Brauen. Erneut schoss die Hitze in ihre Wangen und färbte sie tiefrot.
»Ich habe Ihnen nichts zu sagen«, stieß sie hervor, ohne seine rhetorische Frage zu beantworten, und wollte sich an ihm vorbeischieben. »Sie sollten lieber machen, dass Sie fortkommen. Sie befinden sich auf unserem Grundstück und sind hier nicht erwünscht, Euer Gnaden.« Die letzten beiden Worte versah sie mit einem ironischen Unterton, der an ihm abperlte wie Wasser am Gefieder einer Ente. Er schenkte ihr lediglich ein schmales Lächeln und bewahrte die Gelassenheit, die er sich all die Jahre über antrainiert hatte. Nicht nur Muskeln wurden stärker, wenn man sie beanspruchte, auch Unempfindlichkeit gegen Worte vermochte man zu trainieren. Mit spöttischem Blick verneigte sich Rawden, bevor er beiseitetrat, damit sie an ihm vorbeihuschen konnte.
»Auf Wiedersehen, Mylady.« Nur ihre Schultern, die sich versteiften, gaben ihre Reaktion preis. Rawden beobachtete, wie sie in Richtung des Hauses davoneilte. Erst als ihre zarte Gestalt in dem abscheulichen rosafarbenen Kleid hinter dem Stamm einer Eiche verschwand, rutschte das Lächeln von seinem Gesicht. Seine Gedanken waren in Aufruhr. Damit hatte er nicht gerechnet, als er Helen vom Arbeitszimmer aus entdeckt und beschlossen hatte, sie aufzusuchen. Zu diesem Zeitpunkt war es seine Intention gewesen, die Vergangenheit ruhen zu lassen, aber sobald sie in seine Arme getaumelt war, hatte er seine ursprüngliche Absicht vergessen. Die dünne Tünche der Zivilisation war von ihm abgefallen und er hatte nichts verspürt außer dem Drang, seine Lippen auf ihre zu pressen und ein für alle Mal zu klären, was zwischen ihnen stand.
Doch jetzt … Sein Blick fiel auf das Buch, das auf der Holzbank lag. Sie schreibt immer noch Tagebuch. Ein Gentleman hätte es liegen lassen oder es an sich genommen und einen Diener damit vorbeigeschickt, versehen mit einer freundlichen, womöglich parfümierten Notiz, aber er war kein freundlicher Mensch – nicht, wenn es um Helen und ihre Familie ging.
Und was den Gentleman anging … Man nannte ihn nicht umsonst den »schwarzen Duke«, und Rawden hatte die Absicht, sich seines Namens würdig zu erweisen.
…
Ende der Leseprobe.
Mehr Bücher in der Sommernächte in St. James–Reihe:
Der düstere Marquess (Gratis! Die Vorgeschichte zu “Der schwarze Duke”)
Das Portrait des Teufels von St. James
Die Verlobte des frostigen Viscounts
Zum Blogeintrag: Ein schwarzer Duke